Neue Basisfahrzeuge in Bayern

  • C1 hat keine Kapnografie, oder?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Der C1 ist ein besserer AED mit 4-Kanal-Kabel. Ob man da auch EKGs ausdrucken kann, weiß ich gerade nicht, durfte die bei uns auf der Wache nicht auspacken.

  • Der C1 ist ein besserer AED mit 4-Kanal-Kabel. Ob man da auch EKGs ausdrucken kann, weiß ich gerade nicht, durfte die bei uns auf der Wache nicht auspacken.

    Wenn ich das richtig im Kopf habe, dann kann ein Bluetooth-Drucker verbunden werden und dann ist auch Drucken möglich. Sonst wird halt alles auf der Karte gespeichert und könnte dann im Nachgang auf einem Rechner ausgewertet werden.

  • Der C1 ist ein AED mit Pulsoxi und 4-Kanal EKG. Mehr nicht. Grundsätzlich macht er diese Aufgaben auch gut und ist für einfache Überwachung auf einer Uhst oder einem Ktw zu gebrauchen. Der Preis müsste um die 6000€ liegen, was absurd hoch ist.

  • Jein. Der C1 ist kein AED mit Pulsoxy, das System ist schon ein wenig weitergehender. Aber es herrschen in der Tat (nicht immer sinnvolle, imho) Limitierungen.


    Das Gerät hat im Gegensatz zu einem AED die Möglichkeit vollständig manuell zu defibrillieren, zu kardiovertieren, einen Schrittmacher zu nutzen und ermöglicht ein echtes 6-Kanal EKG.

    Und du kannst halt cprFeedback und den ganzen erweiterten Pulsoxy-Kram nutzen (SpMeth, etc) wenn du es brauchst.


    Das Gerät kann nicht mit einem Bluetooth Drucker verwendet werden.


    Das man das Gerät nicht mit NIBP ausrüstet hat neben der Platz/Gewichtsfrage natürlich sicherlich auch Gründe in der Kannibalisierung des "großen Bruders", gleiches dürfte vermutl. auch für die Druckfunktion gelten.

    Was ich aber bis heute nicht verstehe und was mich unsäglich ärgert ist der fehlende Bluetooth-Link zum C3. Bestände die Möglichkeit der Datenübertragung auf ein C3 wäre ein echtes Ökosystem geschaffen. Der KTW startet die Behandlung, der RTW macht weiter.


    Das Gerät hat so halt eine Nische die es durchaus braucht - die aber nicht unbedingt im deutschen System liegt. Für einen Standard-KTW ist das Gerät fast "too much" (aber sicherlich nice to have), für den RTW zu wenig (Auch wenn die BF Hamburg das anders sieht).

    Es gibt aber eben in anderen Ländern andere Konzepte bei denen der C1 durchaus sehr viel Sinn macht.


    Zu den Preisen sage ich nichts - aber man muss sich immer vor Augen halten, dass Geräte die man in hohen Stückzahlen kauft (wie nun in Bayern geschehen, erst Recht in Kombination mit dem C3) einen sehr viel günstigeren Preis haben als die am Buschfunk zu hörenden Einzelpreise wenn sich die Bereitschaft Hinter-Obertupfingen ein Gerät einzeln kauft.


    Übrigens: Theoretisch kann man die Norm beim Thema N-KTW auch über einen separaten NIBP Monitor erfüllen. Ist sicherlich für den im Regelbetrieb laufenden N-KTW nichts, aber für ein Fahrzeug aus Ehrenamt, etc. denkbar.

  • Das Gerät hat so halt eine Nische die es durchaus braucht - die aber nicht unbedingt im deutschen System liegt.

    Welche Nische ist das? Wo benötigt man 6-K-EKG, manuelle Defibrillation, TCP, und Pulsoxymetrie (gar mit tausend Optionen), aber keine Kapno?


    Der C1 macht auf mich den Eindruck wie ein Gerät welches erst gebaut wurde, und dann nach einem Markt dafür gesucht wurde. (Genau wie der C3T übrigens).

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Dein Eindruck täuscht tatsächlich - mehr möchte ich dazu aber nicht sagen.


    Die Geräte sind gerade für Länder in denen ein "full-size" Monitor finanziell nicht machbar ist preislich interessant - Kapno kommt dort halt oft per easy-cap (oder gar nicht), NIBP spart man sich halt oft genauso wie 12K.(Was klinisch auch Sinn macht wenn du eh kein HKL "mal eben" zur Verfügung hast.


    Ebenso für viele Feuerwehren,insb. dort wo Feuerwehrfahrzeuge oft oder standardmäßig zu RD-Einsätzen alarmiert werden. Ebenso bei mobilen Respondern auf Fahrrädern, Motorrädern,etc.


    Es gibt schon Punkte wo das Gerät Sinn macht - wobei ich wie gesagt auch genug Kritikpunkte habe,aber eben andere.

  • Ich weiß wirklich nicht, warum ein KTW pacern können sollte, aber keine NIBP. Ich sehe bei mir selbst, dass ein als nicht kritisch eingeschätzter Patient meistens genau einmal eine BP-Messung bekommt. Da fände ich eine automatische Messung, die man auch während der Fahrt nutzen könnte, deutlich sinnvoller. Und zum C3 würde dann ja durch den Drucker, die erweiterte Diagnostik und Pacern abgegrenzt.

  • Wir haben den C1 nach der Einweisung vor Ort an den Lieferanten zurück gegeben und gegen einen gebrauchten C3 eingetauscht.


    Mein "Preisvergleich" ist gut fünf Jahre alt. Damals kostete der C1 8.300€, der C3 lag neu zu diesem Zeitpunkt bei ca. 21.000€. Das waren natürlich Preise für ein Gerät bei einem Kunden mit nur wenigen Geräten im Einsatz. Kaufe ich für ein ganzes Bundesland ein, sieht die Welt sicher ganz anders aus. Aber der Preisunterschied ist schon gewaltig.

  • Ich weiß wirklich nicht, warum ein KTW pacern können sollte, aber keine NIBP. Ich sehe bei mir selbst, dass ein als nicht kritisch eingeschätzter Patient meistens genau einmal eine BP-Messung bekommt. Da fände ich eine automatische Messung, die man auch während der Fahrt nutzen könnte, deutlich sinnvoller. Und zum C3 würde dann ja durch den Drucker, die erweiterte Diagnostik und Pacern abgegrenzt.

    Du siehst es wieder aus der KTW Perspektive, dass ist das Problem.

    Der KTW muss sicherlich nicht pacern können. (Kostet ja auch extra).

    Der Single-Responder auf dem Motorrad oder das LF, der aber ggf. 7 Minuten Zeitvorteil gegenüber dem nächsten RTW hat, ist über einen Pacer ggf. froh.

    Ebenso das Land in dem es eben nur für den C1 reicht auf dem RTW - der Pacer rettet leben. NIBP ist nur gut für die Bequemlichkeit.

  • C1 sollen bei uns alle KTW bekommen. Sagte man uns. Vor ein paar Jahren. Dauert eben alles ein wenig (länger).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Du siehst es wieder aus der KTW Perspektive, dass ist das Problem.

    Der KTW muss sicherlich nicht pacern können. (Kostet ja auch extra).

    Der Single-Responder auf dem Motorrad oder das LF, der aber ggf. 7 Minuten Zeitvorteil gegenüber dem nächsten RTW hat, ist über einen Pacer ggf. froh.

    Ebenso das Land in dem es eben nur für den C1 reicht auf dem RTW - der Pacer rettet leben. NIBP ist nur gut für die Bequemlichkeit.

    Stimmt, ich komme aber aus dem Bundesland wo der KTW die C1 bekommt und nicht der First Responder (Die haben noch die LP12 glaube ich). Daher sehe ich das aus meiner - also aus der KTW Perspektive.
    Wobei ich mir nicht sicher bin, ob in den 7 Minuten bis Eintreffen RTW wirklich der Pacer benutzt wird. Schafft man es wirklich, die Indikationsstellung - gerade als unter Umständen nicht so erfahrener weil ehrenamtlicher - First Responder, da eine sauber Indikationsstellung durchzuführen und hat auch das Selbstvertrauen, das auch durchzuführen? Soll keine rhetorische Frage sein, ich habe noch nie mit Pacer am echten Patienten gearbeitet, kenne die Funktion nur aus der Simulation.

  • Schafft man es wirklich, die Indikationsstellung - gerade als unter Umständen nicht so erfahrener weil ehrenamtlicher - First Responder, da eine sauber Indikationsstellung durchzuführen und hat auch das Selbstvertrauen, das auch durchzuführen? Soll keine rhetorische Frage sein, ich habe noch nie mit Pacer am echten Patienten gearbeitet, kenne die Funktion nur aus der Simulation.

    Erstens kann auch ein First Responder hoch qualifiziert und erfahren sein, zweitens war im zitierten Beitrag die Rede von LF (ggf. brsetzt mit hauptberuflichen NotSan) und Single-Respondern. Das können beispielsweise in London/UK hauptberufliche Fahrrad-Paramedics sein. Die Welt endet nicht am Rand von Bayern. Erst recht nicht die rettungsdienstliche.

  • Die Frage ist halt wo ist die therapeutische Konsequenz bzw. Alternative.

    Wenn dein Patient eine lebensbedrohliche, nicht pharmakologisch zu therapierende, Bradykardie hat ist der Schrittmacher deine ggf. einzige verbleibende Option für diesen Patienten etwas zu tun.


    Kriegt der Patient ein 12 Kanal ändert sich, insbesondere im Szenario eines Single-Responders, was?

    Der Patient erhält die gleichen Medikamente, es wird weiterhin genau gleich versorgt. Es wird so oder so ein RTW kommen müssen der ein 12 Kanal mit bringt. Die Änderung der Therapie ist gleich null. Insbesondere wenn man betrachtet, dass außerhalb von Deutschland/Mitteleuropa Patienten deutlich seltener "direkt" ins HKL kommen.

  • Die Frage ist, wie häufig muss denn präklinisch tatsächlich extern gepacet werden, weil der Patient sehr instabil ist, und wie häufig wird das dann auch noch einem First Responder abgefangen.


    Die meisten Patienten werden ein Sick-Sinus-Syndrom (akute Ereignisse wie Infarkte oder bekannte Herzerkrankungen mal außen vor) haben, was sich am ehesten durch Schwindel und kurzzeitigen Synkopen äußert, was wiederum in meiner Gegend keinen FR-Einsatz auslösen würde. Und die wenigsten sind direkt SM-pflichtig.

  • Die Frage ist halt wo ist die therapeutische Konsequenz bzw. Alternative.

    Wenn dein Patient eine lebensbedrohliche, nicht pharmakologisch zu therapierende, Bradykardie hat ist der Schrittmacher deine ggf. einzige verbleibende Option für diesen Patienten etwas zu tun.

    Mehrfach valide Nachgewiesen, das ein frühes präklinisches 12 Kanal EKG die Door to Needle zeit verringert. Ich würde mir bei einem professionellen single Responder mit Fahrrad oder Motorrad auf jeden Fall ein 12 Kanal EKG vorstellen. Evtl. kann sich der ein oder andere noch an die Zeit mit 3-Kanal EKg (und Schrittmacher) auf dem RTW erinnern. Für mich war das ein riesen Schritt nach vorne. Einen Schrittmacher habe ich nie im Einsatz gesehen (Der NAW war nicht von den Hiorg sondern der Feuerwehr)