Freistellung des ÄLRD Mainz-Bingen

  • Der Landkreis Mainz-Bingen hat seinen ÄLRD freigestellt.


    https://www.swr.de/swraktuell/…H0agRYMnRKEnC1DDupOr8UiEA

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Warum wurden solche Krankenfahrten überhaupt jemals durch den Rettungsdienst (KTW, MZF oder so) übernommen? Inhaltlich hatte der ÄLRD da schon recht. Aber gut, ähnliche Probleme gibt es ja überall. Nur das dafür die T-Scheine großzügig auf KTW ausgestellt werden, damit man sich gar nicht erst um einen Sondermietwagen/Krankenfahrt bemühen muss. Das ist nämlich hier die Regel.


    Welche Ideen gibt es, wie man zukünftig den Missbrauch von Rettungsmitteln im Bereich des Krankentransportes verhindern könnte? Denn der Scheiß-Egal-Mechanismus der Arztpraxen und Krankenhäuser müsste dafür ja irgendwie eingefangen werden (Machtmissbrauch).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Da wurde dem ÄLRD ja auch Recht gegeben. Die Art und Weise war eher das Problem - von heute auf morgen offensichtlich ohne Ankündigung.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Nun ja, dafür gibt es ja eigentlich eine Krankentransportrichtlinie. Und die ist nicht so neu. Es haben sich alle nur auf die Leistungserbringung durch den Rettungsdienst ausgeruht. Das ist das Problem!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das Problem war wohl nicht spontane Umsetzung der Krankentransportrichtlinie in der Vergangenheit sondern eher andere Entscheidungen:


    "SWR-Recherchen haben ergeben, dass Scherer wohl noch weitere Entscheidungen eigenmächtig getroffen und umgesetzt hat. Diese sollen zum Teil rechtlich nicht haltbar gewesen sein. Ob Scherer gegen seine Freistellung juristisch vorgeht, hat er im Gespräch mit dem SWR offen gelassen."

  • Warum wurden solche Krankenfahrten überhaupt jemals durch den Rettungsdienst (KTW, MZF oder so) übernommen? Inhaltlich hatte der ÄLRD da schon recht. Aber gut, ähnliche Probleme gibt es ja überall. Nur das dafür die T-Scheine großzügig auf KTW ausgestellt werden, damit man sich gar nicht erst um einen Sondermietwagen/Krankenfahrt bemühen muss. Das ist nämlich hier die Regel.Meines W

    Meines Wissen sträubt sich der RD-Monopolist mit Händen und Füßen gegen die Zulassung von Krankenfahrdiensten.


    Ich bin regelmässig in der Uniklinik MZ und sehe dort:

    - jede Menge KTW aus dem RD-Bereich mit sitzenden Pat.

    - noch viel mehr Krankenfahrdienste (alle ohne Kfz.-Kennzeichen aus RLP)

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Meines Wissen sträubt sich der RD-Monopolist mit Händen und Füßen gegen die Zulassung von Krankenfahrdiensten.

    Das kann ich mir vorstellen, denn damit läßt sich ggf. auch gut Geld verdienen. Für die Motivation des RFP ist es schlecht. Für den Steuer- bzw. Beitragszahler ist es noch schlechter.


    Edit: Fahren die da Trennsystem RTW & KTW oder MZF-System? Oder sogar beides: KTW & MZF?

    (alle ohne Kfz.-Kennzeichen aus RLP)

    Das muss nun nicht am Krankenfahrdienst selbst liegen. Unikliniken ziehen Fahrzeuge von überall her an.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Warum wurden solche Krankenfahrten überhaupt jemals durch den Rettungsdienst (KTW, MZF oder so) übernommen?

    Es gab/gibt 2 Firmierungen: die Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH und den Kreisverband Mainz/Bingen. Der KV hat Krankenfahrten angeboten - verfügte aber nicht über den Fuhrpark. Ähnliches galt für den Hausnotruf. Normale Hilferufe wurden durch das "Blut- und Organ-Auto" bedient, es gab nur eines. In Duplizitätsfällen ist entweder ein KTW oder RTW der Rheinhessen-Nahe gGmbH geschickt worden. Selbst wenn fest stand, dass es lediglich eine Hilfeleistung - z.B. gefallen, keine Verletzung, kann nur aus eigener Kraft nicht aufstehen - erforderlich ist. In der Zeit als ich dort angestellt war, haben Kollegen mind. 1x mit dem RTW "Essen auf Rädern" ausgefahren da ein reguläres Kfz ausgefallen ist.
    Guido Scherer ist/war m.E.n. ein guter ärztlicher Leiter. Immer ein offenes Ohr für die Retter und hat viel positives trotz enormen Widerstand bewirkt.

  • Ganz ketzerisch:

    Ich habe das Gefühl, dass die rheinland-pfälzische DRK - Bubble, welche immer noch die unangefochtene Macht dort ist, etwas dagegen hatte, dass dort jemand Struktur etablierten will, die eben jenes System eingrenzen könnte.

  • Hi,

    Herzlichen Dank für Eure Nachrichten.


    In Rettungsmittel dürfen keine Krankenfahrten, keine Blutbringedienste, keine Hausnotruf Fahrten durchgeführt werden.

    Steht im Rettungsdienst Gesetz im Paragraph 1 (!!!!). An aller erster Stelle !!!


    Diese Fremdfahrten sind klassischer Betrug mit erheblichen strafrechtlichen Konsequenzen: Fahrzeuge fehlen ja für Notfallversorgung....vorsätzliche (!) Patientengefährdung, ggf. Mit Todesfolge.


    Viele Grüße, Guido

  • Es gab/gibt 2 Firmierungen: die Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH und den Kreisverband Mainz/Bingen. Der KV hat Krankenfahrten angeboten - verfügte aber nicht über den Fuhrpark. Ähnliches galt für den Hausnotruf. Normale Hilferufe wurden durch das "Blut- und Organ-Auto" bedient, es gab nur eines. In Duplizitätsfällen ist entweder ein KTW oder RTW der Rheinhessen-Nahe gGmbH geschickt worden. Selbst wenn fest stand, dass es lediglich eine Hilfeleistung - z.B. gefallen, keine Verletzung, kann nur aus eigener Kraft nicht aufstehen - erforderlich ist.

    Ja, das war lange (ist?) üblich (und benachteiligt natürlich die anderen Anbieter, Hilfsorganisationen und Private, die eigene Bereitschaftsdienste vorhalten müssen), das kenne ich auch noch. Die einen fahren die Hilfeleistungs- und "Nachschau"-Einsätze im Hausnotruf mit dem RTW, die anderen müssen dafür ein eigenes Fahrzeug und eigenes Personal vorhalten.

  • Mit vielen Ausrufezeichen wird jede Aussage besser, ist so ähnlich wie Käse.

    Ich habe noch nie Käse mit Ausrufezeichen gegessen.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Ich habe noch nie Käse mit Ausrufezeichen gegessen.

    Mit viel Käse überbacken könnten selbst diese sehr lecker schmecken!


    !! !!!! ;)

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Liebe Foristen; herzlichen Dank!


    Genau das ist der wirkliche Grund meiner Freistellung: ich habe niemals (!) eigenmäch gehandelt. Jede meiner Entscheidungen stand zu 100% auf dem gültigen Rettungsdienst Gesetz und Rettungsdienst Plan. Ohne jede (!) Ausnahme. Mittwoch beginnt die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht. Natürlich habe ich gegen die "außerordentliche" (lustiger, zweideutiger Begriff, oder) 😀. Viele Grüße an Alle! Guido

  • Jetzt verstehe ich deine Aussagen dazu erst.

    Ich hab den Namen aus dem Bericht natürlich nicht im Kopf gehabt.


    Ich wünsche dir alles Gute für die Verhandlung.

  • Guten Morgen: zunächst zu Freistellung und fristloser Kündigung. Das beides widerrechtlich war, hat das Arbeitsgericht Anfang November bereits festgestellt. Es gab ja selbst in der Pressemitteilung an die Zeitung keinen Grund.

    Und zu Umsetzung Paragraph 1: Krankenfahrten in Rettungsmitteln verboten: Wenn man einen notorischen Panzerknacker (es war Zufall, ich wusste nicht, dass es überhaupt passiert) dingfest macht und erfährt, dass es das schon immer, sagt, ohje, armer Kerl: du hast dich so dran gewöhnt, ich lass dich laufen, dass du es dir über jahre selbst abgewöhnen kannst. 2. Ich habe überhaupt nichts übers Knie gebrochen: ich hatte sofort eine SOP, die jeden Schaden (überfüllung der Krankenhäuser) abgwendet hat und nochmal: die Bürger die im Taxi oder im Fahrdienst gefahren werden, sind nicht krank. Sie werden aus dem KH nach Hause (ohne jede Betreuung) entlassen, weil sie GESUND sind. Was soll dieser ewige Unfug der schlechten Umsetzung, was soll das. Jedes "missbrauchte" Rettungsmittel gefährdet, weil es fehlt, echte Notfallpatienten. Viele Grüße, Dr. Guido Scherer

  • die Bürger die im Taxi oder im Fahrdienst gefahren werden, sind nicht krank. Sie werden aus dem KH nach Hause (ohne jede Betreuung) entlassen, weil sie GESUND sind.

    Dass Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden, weil sie gesund sind, war vielleicht vor mehr als dreißig Jahren mal der Fall, ist heute, vermutlich sogar mehrheitlich, nicht mehr der Fall. Genauso wenig, dass zuhause keine Betreuung vorhanden ist bzw. vielmehr benötigt wird, aber nicht gefunden werden kann. Das Spektrum reicht heute ja von der einfachen Pflege bis zur komplexen medizinischen Versorgung inklusive Beatmung.