Feuerwehrchef begleitet Rettungswagen-Team / Hier rettet der Chef noch selbst

  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das auch ganz schön nerven kann, wenn die ganze Zeit eigentlich unwichtige Ergänzungen eintreffen. Lenkt von der Einsatzvorbereitung und vom Strassenverkehr ab.
    Bei wichtigen Infos kein Thema, aber nur z.B. die Info „blasse Haut“ o.ä. hat auf der Anfahrt keinerlei Relevanz.
    Eine Kombination aus Leitsymptom und relevanten Zusatzinfos (also z.B. „Leitersturz > 2 Meter, Pat. wach, starke SZ re. Arm“) reicht für eine sinnvolle mentale Vorbereitung auf den Einsatz. Dass ich trotz der Armschmerzen eine Traumauntersuchung auf weitere Verletzungen machen muss ist klar. Aber nur „chirurgisch“ als Einsatzstichwort würde mir für die Vorbereitung und Absprache auf Anfahrt nicht reichen.

  • Grundsätzlich begrüßenswert. Ich frage mich bei solchen Meldungen jedoch immer, wie realistisch ein solch besetzter RTW wohl disponiert wird, wenn man weiß, wer da drauf sitzt.

    Ich bekomme regelmäßig nicht das Gefühl, dass die Leitstelle die Kapazitäten besitzt einen besonderen Einfluss auf die Disposition zu haben. :zipper_mouth_face:

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ach kuck an, eine Zulage. Wie hoch ist die denn?

    https://www.skverlag.de/rettun…ns-notfallsanitaeter.html


    Dummerweise ist die Zulage unabhängig davon, was der Beamte dann so macht in der Behörde. Hier wäre eine Zulage für jene Monate in denen auch auf dem RTW gearbeitet wurde natürlich sinnvoller.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich träume ja davon einfach den gesamten Abfrage-Verlauf ins Tablet gespiegelt zu kriegen - live.

    Wenn man lesen will, was es angeblich alles „nicht“ ist … Finde das gar nicht so sinnvoll.

  • Geht mir gar nicht so sehr um das Schubladendenken am Anfang - wobei es natürlich auch gewisse Einsatzbilder gibt wo in der standardisierten Abfrage eine Menge Infos vorab geklärt werden können.

    Aber es ist auch im Verlauf imho oft ganz interessant, insb. wenn der Patient selber angerufen hat. Hier eine Differenz festzustellen zur Aussage vor Ort ist oft klinisch eben schon relevant.

    Darum auch nur aufs Tablet und nicht auf das Navi/Rescuetrac. Reicht mir am Tablet vollkommen.

  • Hast du den sehr kurzen BZ Bericht gelesen? Das was einer Forderung vom Personal bei der außerordentlichen Personalversammlung. Dieser Forderung ist nun zügig nachgekommen worden.

    Ich wette, dass das Fahrzeug mit Chef an Bord deutlich genauer den Status gedrückt hat, deutlich weniger versucht hat das Fahrzeug außer Dienst zu nehmen etc. So zumindest die Beobachtung die ich machen durfte.

    War interessant, dass die Personen, die immer regelmäßig in der "6" zur Wache mussten, während den Schichten mit dem Chef nicht ein mal die 6 drücken mussten.

    Man muss immer vorsichtig sein, was man sich wünscht.

  • Ich träume ja davon einfach den gesamten Abfrage-Verlauf ins Tablet gespiegelt zu kriegen - live.

    Abgesehen davon, dass ich das für wenig zielführend halte, sind nach meiner Erfahrung ohnehin nur wenige Informationen vorhanden. Es gibt die Daten zur Person und zum Notfallort, einen fein untergliederten Zeitablauf, wann welche Alarmierung raus- und welcher Status rein ging, eine Tabelle mit den Statuszeiten der Fahrzeuge und einen Alarmcode/Einsatzstichwort, whatever. In 5-10% der Fälle (sehr wenig, gefühlt aber in den letzten Jahren häufiger) gibt es mal einige wenige Stichpunkte als Freitext; mehr scheint da nicht zu sein.

  • Leider, aber das liegt am System, werden Abfrageinformationen immer wieder ergänzt, leider sieht man nicht welche Info hinzugekommen ist.

  • Leider, aber das liegt am System, werden Abfrageinformationen immer wieder ergänzt, leider sieht man nicht welche Info hinzugekommen ist.

    Ich kenne nur das, was zu einem abgeschlossenen Einsatz im System dokumentiert ist. Da sieht man - bei den hier im Umkreis verwendeten Systemen - im Grundsatz wunderbar, wann was erfasst wurde; nur leider wird offenbar normalerweise nix erfasst.

  • Ich bekomme alle erfragten Infos auf das PAD, gibt es neue Informationen kommt ein Ton, aber es ist nicht erkennbar, was aktualisiert worden ist. Das bedeutet, den ganzen Text neu zu lesen, finde ich mühsam. Vor allem Details gehen häufig verloren: Ursprünglich heisst es „PC (Polizei) auf Anfahrt“, ändert sich dann in „PC vor Ort“.

    Wenn es mehrere Änderungen gibt, wird gerne etwas übersehen.

  • Ich bekomme alle erfragten Infos auf das PAD, gibt es neue Informationen kommt ein Ton, aber es ist nicht erkennbar, was aktualisiert worden ist. Das bedeutet, den ganzen Text neu zu lesen, finde ich mühsam. Vor allem Details gehen häufig verloren: Ursprünglich heisst es „PC (Polizei) auf Anfahrt“, ändert sich dann in „PC vor Ort“.

    Wenn es mehrere Änderungen gibt, wird gerne etwas übersehen.

    Die Beschreibung üasst zu einer Besonderheit von einigen Leitstellen die z.B. die ProQA-Produkte nutzen, also etliche Fragen stellen sollen/müssen. Die Disposition soll erfolgen, sobald die notwendige Ressource feststeht, es werden aber weiter Details geklärt, Hilfehinweise gegeben, usw. und alle Neuigkeiten "weitergegeben". Letztlich vermutlich eine Frage der Programmierung, ob man sowas hilfreich oder nervig gestaltet.

  • Das System heisst SAGA und beruht auf AMPDS. Grundsätzlich nicht schlecht, die Einsatzstelle wird anhand von Koordinaten angezeigt und die Karten sind permanent aktualisiert. Aber ein paar Luxusprobleme bleiben.

  • Aus dem Berliner Tagesspiegel

    Zitat

    "

    Berlins Feuerwehrchef Karsten Homrighausen will in der Krise beim Rettungsdienst jetzt durchgreifen – und misstraut dabei offenbar auch seinem eigenen Führungsapparat. Nun hat er den Kampf gegen den Dauerausnahmezustand beim Rettungsdienst zur Chefsache erklärt. Um die Lage akut zu entschärfen, will Homrighausen Notfallkrankentransporter der Hilfsorganisationen für Fälle einbinden, bei denen es nicht um Leib und Leben geht, bei denen aber ohne Hilfe gesundheitliche Schäden folgen könnten. Etwa Menschen, die bislang wegen Bagatellen in die Krankenhäuser eingeliefert werden - und sei es nach drei Tagen Bauchschmerzen."

  • https://m.tagesspiegel.de/berl…unter-druck/28536214.html


    Zitat


    Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erhöht wegen der Dauerkrise beim Rettungsdienst den Druck auf die Chefetage der Feuerwehr – stellt sich aber trotz der massiven, vom Leitungstrio verschleppten Probleme hinter die Führung. Das Ziel: Rasche Maßnahmen und „strukturelle Veränderungen“, um den Dauerausnahmezustand zu beenden. Es fehlen Notfallsanitäter, teils stehen keine Rettungswagen mehr zu Verfügung. Eine von Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) eingesetzte, vierköpfige Steuerungsgruppe der Innenverwaltung soll nun Lösungsvorschläge prüfen und binnen drei Monaten Ergebnisse vorlegen. „Die Steuerungsgruppe dreht noch einmal jeden Stein um“, sagte Spranger. Es gehe darum, „die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr weiterhin zu gewährleisten“.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Und wieder die alten Lösungen: mehr Rettungswagen und mehr Feuerwehr.

    Wie wäre es zur Abwechslung mal mit klaren Kompetenzen und mehr Rettungsdienstlern?

  • Die Kompetenzen sind doch definiert?

    Was fehlt dir?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Die Kompetenzen sind doch definiert?

    Was fehlt dir?

    Vieles. Es fehlt mir eher an grundsätzlichen Klarstellungen. Beispielsweise könnte man die Diskussion um Aufklärung bei Transportverweigerung einfach mal klar festhalten und sagen, dass dies das Rettungsfachpersonal darf. So würde diese NEF - Nachforderung für nichts mal aufhören.

    Man könnte mal SGB V anfassen und den RD klar definieren. Wir sind schon lange mehr als nur eine Transportkomponente.

    SOP mit klaren Kompetenzen sind immer noch nicht flächendeckend da.

    Die Möglichkeit Patienten zu Hause zu lassen bei Bagatellen, und ähnliches.

    Ich will keinen Freibrief! Den gibt es nicht, dass ist klar. Aber wenn einfach mal festgehalten werden würde, dass dies in Rahmen der Kompetenzen von Rettungsfachpersonal liegt würde es diese doppelte Diskussion schon mal reduzieren von "war das in der Situation richtig" UND "durfte der das überhaupt" in nur noch "war die Entscheidung in der Situation richtig". Das würde mMn vieles vereinfachen.

  • Beispielsweise könnte man die Diskussion um Aufklärung bei Transportverweigerung einfach mal klar festhalten und sagen, dass dies das Rettungsfachpersonal darf.

    Moin, in S.-H. ist das möglich.


    Checkliste 38 ansehen auf Seite 111 der verlinkten Datei.


    https://www.staedteverband-sh.de/inneres/aid/2825


    Nach meiner Beobachtung sind in diesen Fällen leider die notwendigen Dokumentationen in der Regel nur mangelhaft bis ungenügend ausgefüllt. Passiert da doch mal was, ist es in der Regel nicht möglich, eine sachgerechte Untersuchung/Versorgung aus der Dokumentation abzuleiten bzw. zu beweisen.