Die Blaulichtnomaden - Personalnot im Rettungsdienst

  • Gehört nicht zum Thema. Aber wer will schon den Rest seines Berufslebens in der Ungewissheit verbringen, ob die Urkunde Bestand hat? Freilich wäre ein Zentralregister hilfreich. Aber das haben wir ja an anderer Stelle schon hinlänglich erörtert.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Freilich wäre ein Zentralregister hilfreich. Aber das haben wir ja an anderer Stelle schon hinlänglich erörter


    echt? Ich hatte in Erinnerung, dass das mehrheitlich abgelehnt wurde…

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Daran erinnere ich mich auch dunkel. Aber erörtert haben wir's. Ich wäre übrigens dafür.


    Hier zum Beispiel

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  • Aber wer will schon den Rest seines Berufslebens in der Ungewissheit verbringen, ob die Urkunde Bestand hat?

    Gibt es nicht ein Zeitlimit, wenn eine staatliche Urkunde irrtümlich ausgestellt wurde?

  • Das glaube ich nicht - ohne es genau zu wissen. Zu bedenken wäre, dass in diesem Falle eine Täuschungshandlung vorliegt. Da dürfte es keine "Verjährung" geben. Wenn die Bedingung für die Ausstellung entfallen ist, ist die Urkunde zurückzuziehen.

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  • Es spricht ja auch keiner, bzw. korrekt: spreche ich nicht, davon den Leuten einen Freifahrtsschein auszustellen oder keine Qualitätssicherung zu betreiben. Es geht aber darum, dass es nicht sein kann, das ein Einwanderer oder noch viel schlimmer ein Flüchtling gefühlt ein Hänger an Unterlagen auf bestem deutsch bei bringen muss um dann in einem Monate bzw. Jahre lange Verfahren geprüft zu bekommen was man ihm denn jetzt anerkennen kann. Dieses Verfahren ist einfach altmodisch, behindert beide Seiten und macht uns unattraktiv - zu gut deutsch: Das Verfahren ist reif für die Tonne.

    Also es gibt ein offizielles internationales Verfahren: Hagener Apostille. Auswandern fängt halt im Herkunftsland an. Wenn ich aber, wie die Goodbye Deutschland Protagonisten, ohne Sprachkenntnisse, ohne Geld und ohne mich über die Gegebenheiten vor Ort zu informieren, auf den Weg mache, sind Probleme vorprogrammiert. Bei den im Ausland rekrutierten Fachkräften in der Pflege werden diese Dinge im Vorfeld geklärt und auch entsprechende Sprachkurse organisiert. Wenn ich nicht über diesen Weg einwandern möchte, sollte ich zumindest mal bei der deutschen Botschaft vor Ort vorsprechen und den Rest selbst organisieren.

    Anders sieht es bei Menschen aus, die geflohen sind. Da ist aber das Problem meist, dass sie nicht mal über Ausweispapiere verfügen, geschweige denn über Nachweise von Berufsabschlüssen (sofern es die in den Ländern überhaupt gibt).

    Was es braucht sind moderne Anerkennungsverfahren, wo Dokumente auch in ihrer Ursprungssprache eingereicht werden können, wo über diplomatische Beziehungen allgemein und im Vorfeld Bildungs-/Ausbildungsverfahren abgefragt werden, wo Dokumente einfach auf Legitimität geprüft werden können und wo die Anerkennung einheitlich und klar geregelt ist. Alle anderen Verfahren bzw. Vorgehensweisen sind einfach nur veraltet und hinderlich für die Betroffenen.

    Da überschätzt du die Möglichkeiten der Behörden. Die meisten Botschaften interessiert es wehr wenig was eine deutsche Behörde will. Die wollen ihre Landsleute persönlich sehen, weitere Auskünfte werden auch nicht erteilt (da muss ich als Negativbeispiel nicht mal Syrien, Iran oder China nehmen, da reicht schon die Türkei oder Frankreich). Das Problem ist auch, dass es in der obengenannten Postille vor allem um die Echtheit der Dokumente geht. Die kannst du, selbst wenn du Farsi lesen kannst, nicht feststellen.

  • Also es gibt ein offizielles internationales Verfahren: Hagener Apostille. Auswandern fängt halt im Herkunftsland an. Wenn ich aber, wie die Goodbye Deutschland Protagonisten, ohne Sprachkenntnisse, ohne Geld und ohne mich über die Gegebenheiten vor Ort zu informieren, auf den Weg mache, sind Probleme vorprogrammiert. Bei den im Ausland rekrutierten Fachkräften in der Pflege werden diese Dinge im Vorfeld geklärt und auch entsprechende Sprachkurse organisiert. Wenn ich nicht über diesen Weg einwandern möchte, sollte ich zumindest mal bei der deutschen Botschaft vor Ort vorsprechen und den Rest selbst organisieren.

    Anders sieht es bei Menschen aus, die geflohen sind. Da ist aber das Problem meist, dass sie nicht mal über Ausweispapiere verfügen, geschweige denn über Nachweise von Berufsabschlüssen (sofern es die in den Ländern überhaupt gibt).

    Da überschätzt du die Möglichkeiten der Behörden. Die meisten Botschaften interessiert es wehr wenig was eine deutsche Behörde will. Die wollen ihre Landsleute persönlich sehen, weitere Auskünfte werden auch nicht erteilt (da muss ich als Negativbeispiel nicht mal Syrien, Iran oder China nehmen, da reicht schon die Türkei oder Frankreich). Das Problem ist auch, dass es in der obengenannten Postille vor allem um die Echtheit der Dokumente geht. Die kannst du, selbst wenn du Farsi lesen kannst, nicht feststellen.


    Ich glaube das es um unsere Botschaften in den jeweiligen Ländern geht! ;)

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Ich glaube das es um unsere Botschaften in den jeweiligen Ländern geht! ;)

    OK, die deutsche Botschaft soll sich um den Echtheitsnachweis (im schlimmsten Fall hunderter Dokumente) vor Ort kümmern? Hält das hier einer für realistisch? Es geht hier meist um Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan. Welche Motivation sollten die dortigen Behörden haben, geflohenen Regimekritikern zu helfen? Die verweigern oft schon Ersatzausweispapiere.

  • ergänzend zu dem Thema mit der Botschaft: Die Tätigkeit erfolgt nach internationalen Regeln. Und die sehen vor, dass die Botschaft und Konsulate die Interessen der eigenen Bürger vertreten. Dazu zählt nicht, sich um die Belange von ausländischen Bürgern zu kümmern. Das könnte eher als Einmischung in interne Angelegenheiten gesehen werden.

  • OK, die deutsche Botschaft soll sich um den Echtheitsnachweis (im schlimmsten Fall hunderter Dokumente) vor Ort kümmern? Hält das hier einer für realistisch?

    Ob das die deutsche Botschaft vor Ort macht, die ausländische Botschaft bei uns oder eine Behörde X in unserem Land ist doch quasi egal, geprüft werden müssen die Dokumente. Gerade wenn es um Flüchtlinge geht kann es im Herkunftsland allerdings durchaus mit der Unterstützung schwierig werden, genauso aber bei der entsprechenden Botschaft bei uns (sofern vorhanden und funktionsfähig).
    Aber es geht ja auch nicht immer um Prüfungen für jeden einzelnen Fall, sondern sich im Vorfeld generell schon mal zu informieren worauf man achten muss, macht man ja z.B. ähnlich bei Sicherheitsmerkmalen von Ausweisen.

    Und keine Frage, wandert man gezielt aus, dann muss man vorher schon seiner Hausaufgaben machen. Allerdings haben wir je vor allem bei Flüchtlingen jeglicher Coleur aktuell das Problem Abschlüsse nicht bzw. nur sehr schwer anerkannt zu bekommen und nehmen uns hier die Chancen für eine bessere Integration, Bekämpfung des Fachkräftemangels und der Minderung der Kosten für den Staat.
    Unterm Strich sollte es aber egal sein ob ein Auswanderer oder ein Flüchtling ein Abschluss anerkannt haben will, hier sollten auch auf staatlicher Seite auch Hausaufgaben gemacht sein um die noch vorhandenen personellen Ressourcen bestmöglich im Vorfeld zu entlasten.

  • Auch wenn es gerade um einen anderen Aspekt geht:

    Ich erlebe im Moment sehr häufig, vor allem bei jüngeren Kollegen, dass eine Anstellung bei einem Arbeitgeber zwar durchaus gewünscht ist, aber man gerne auch mal "was anderes sehen würde". Das scheint ein relativ verbreiteter Wunsch zu sein, da ein Arbeitgeber im Schwabenländle gerade ganz offensiv seine "Springer-Stellen" bewirbt. Auch Falck tut dies in meiner Region sehr gerne und ist in diesem Kontext offenbar gefragt. Zusätzlich werden diese Stellen teilweise aufgrund der Fahrtkosten und der erforderlichen Flexibilität wohl besser bezahlt, wobei ich hier leider nichts schriftliches als Beispiel geben kann.

  • In der Pflege in Österreich tut sich was:

    https://salzburg.orf.at/stories/3198400/


    Volles Gehalt bereits in der Ausbildung ist jedenfalls schon mal eine gute Idee um Bewerber zu bekommen.

    Also ich kenne jetzt nicht die Lohnabzüge in Österreich aber bei 2.300 € Brutto für eine examinierte Pflegekraft wundert es mich, dass das überhaupt jemand macht.

    Aber wenn das dort normal ist, ist es auf jeden Fall ein guter Schritt. Davon sind wir noch wesentlich weiter entfernt.

    Verdi zum TV ZUSI

  • „In Kuchl zahlt die Gemeinde den ungelernten Kräften ab dem Ausbildungsstart rund 2.300 Euro brutto pro Monat.“

    wieso stufst du examinierte Altenpfleger zu ungelernten Kräften herab? Freudscher Versprecher?

  • Also ich kenne jetzt nicht die Lohnabzüge in Österreich aber bei 2.300 € Brutto für eine examinierte Pflegekraft wundert es mich, dass das überhaupt jemand macht.

    Den gleichen Gedanken hatte ich in der Tat auch.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • In der Schweiz war der Markt für über Agentur vermittelte Freelancer jahrelang eher eine Nische.
    Der erste große Player hat aber wohl das Potential erkannt und baut dort sein Geschäft aus.
    Bin gespannt ob es hier dann ähnliche Züge annimmt wie in Deutschland.

    Alle getätigten Aussagen stellen meine private Meinung dar und stehen in keinem Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit.