Personalprobleme in der Berliner Feuerwehr mit Auswirkungen auf den Rettungsdienst

  • Ich habe mir sagen lassen, dass die Malteser in Karlsruhe es gut verstanden haben Personal zu gewinnen. Nur wenige HA die alle durch welche für die Übernahme der üblichen Ämter (MPG, Lager,....) auch die Zulagen bekommen und den TZ/GfBler hat man durch Flexibilität in ihrer Arbeitsplanung und auch dem akzeptieren das manche Kollegen nur 2-3 Dienste im Monat an bestimmten Tagen machen können.


    Vielleicht hat das ja auch eine Signalwirkung an die anderen Verbände. Und hey, warum soll es nicht möglich sein auf einem 12/24 Stunden RTW einen Teil der Besatzung bereits nach 6 Stunden zu tauschen?

  • Vielleicht hat das ja auch eine Signalwirkung an die anderen Verbände. Und hey, warum soll es nicht möglich sein auf einem 12/24 Stunden RTW einen Teil der Besatzung bereits nach 6 Stunden zu tauschen?


    Weil die Leitstelle dann ständig Fahrzeuge zum Tauschen auf die Wache bringen muss... auf Landwachen, wo der RTW eh immer steht ist das kein Problem aber in der Stadt sieht man die Wache idR nur zum Auffüllen und Pause machen.

  • Weil die Leitstelle dann ständig Fahrzeuge zum Tauschen auf die Wache bringen muss... auf Landwachen, wo der RTW eh immer steht ist das kein Problem aber in der Stadt sieht man die Wache idR nur zum Auffüllen und Pause machen.


    Wenn das Fahrzeug allerdings 12 oder 24 Stunden "durchrollt", sollte man kritisch überlegen, ob zumindest 24 Stunden-Schichten die richtige Entscheidung sind. Oder deutlicher: Sie werden aus Aspekten der Arbeitssicherheit und aus rechtlichen Gründen falsch sein.

  • Diese Diskussion hatten wir hier schon einmal, glaube ich. Aber ja, auch ich vermisse den 24-Stunden-Dienst nicht mehr. Nach 12 Stunden (RTW) nach Hause gehen zu können ist was tolles (oder nach 8 Stunden Leitstelle)!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Weil die Leitstelle dann ständig Fahrzeuge zum Tauschen auf die Wache bringen muss... auf Landwachen, wo der RTW eh immer steht ist das kein Problem aber in der Stadt sieht man die Wache idR nur zum Auffüllen und Pause machen.


    Es gibt viele Möglichkeiten einen Tausch zu organisieren. Das muss sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren. Nur weil es bei dir vielleicht schwieriger ist als anderswo bedeutet dies ja noch lange nicht, dass es nicht funktionieren kann.

  • London als Stadt die von Fläche und Einwohnerzahl, wie auch Anzahl der Rettungsmittel oder eingehende Notrufe größer ist als jede deutsche Stadt schafft es auch, im 8h Betrieb die RTWs heim zu bringen.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Wenn man ausreichend Fahrzeuge hat schafft man das auch, ja. Gleichzeitig wird ein Problem...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • M1k3:


    Kann das auf die gewerkschaftliche Bindung der britischen Kollegen zurückgeführt werden?

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Oder einfach auf Einhaltung der Arbeitszeitregelungen in Verbindung mit anständiger Planung aller Beteiligten.


    Man könnte meinen, dass es Zauberei bedarf, wenn RTW's regelmäßig pünktlichen Feierabend bekommen sollen.


    Eddy

  • Meistens liegt es regelhaft an Bedarfsplänen, die seit Jahren nicht überarbeitet wurden und auch Fahrzeugen, die zum Dienstwechsel immer lange in den Krankenhäusern brauchen oder dringend auf der Wache putzen müssen. Die Spielchen kenne ich nur zu gut.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • @Harris: Das ist das Spiel mit dem vermeintlich längeren oder kürzeren Hebel.


    Wenn du morgens schon Anhand deiner Leitstellenbesatzung abschätzen kannst, ob es heute für einen pünktlichen Feierabend reichen wird, dann suchst du als Fahrpersonal dir halt auch deine Lösungen. Das ist für alle Beteiligten nicht gut, aber menschlich. Und wenn man dann bei der Führung der entsprechenden Leitstelle halt immer wieder auf Unverständnis trifft, dann helfen sich die Mitarbeiter halt selbst.


    Es fehlt leider oft halt einfach auch an sinnvollem Management und Kritikfähigkeit, und zwar auf beiden Seiten der Funkwelle.


    Und nur um das Klarzustellen: Ich will damit nicht alle Leitstellenmitarbeiter über einen Kamm scheren. Genau so wenig wie alle im Fahrdienst.


    Eddy

  • Nicht meine Musik und vor allem nicht meine Art, diese Sprache auszu"sprechen". Dennoch wirklich sehr gut gemacht.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Weil die Feuerwehr in Berlin überlastet ist, gibt es nur noch 15 Minuten Zeit zum Reinigen der Rettungswagen. Doch das ist zu wenig! Nur bei Infektionskrankheiten gibt es mehr Zeit.


    Bakterien, Brotkäfer und Bazillen – bei der Feuerwehr häufen sich die Transporte von Patienten mit hochansteckenden Infektionskrankheiten und Schädlingsbefall. Der Grund dafür ist aber nicht die plötzliche Ausbreitung von Krankheitserregern, sondern der Wunsch der Retter nach längeren Putzzeiten für ihre Fahrzeuge!


    Bis vor wenigen Tagen hatten die Feuerwehrleute bis zu eine Stunde Zeit, nach einem Einsatz ihre Fahrzeuge zu reinigen, Geräte aufzufüllen oder ihre Schutzkleidung zu wechseln. Das nennt man „befristete Außerdienststellung“.


    Doch weil die Rettungswagen in Berlin hunderte Einsätze täglich fahren und es immer öfter zum Ausnahmezustand kommt, hat die Behördenleitung jetzt an der Uhr gedreht: 15 Minuten bleiben jetzt für die Reinigung noch übrig. Danach ist das Fahrzeug wieder automatisch im Einsatzbereit-Modus. Kürzere Auszeiten, schneller wieder unterwegs – so die Logik.


    Ein Feuerwehrmann zur B.Z.: „Ein Viertelstunde ist aber viel zu knapp bemessen, das schaffen wir nicht. Wir fahren mit schmutzigen Rettungswagen umher.“ Offenbar gibt es deshalb unter den Mitarbeitern jetzt eine Abstimmung mit dem Statusknöpfchen: Der Leitstelle wird nach dem Einsatz immer öfter ein Infektionsverdacht gemeldet. Denn dafür ist die Reinigung aufwendiger – und es gibt reichlich Putz-Zeit obendrauf.


    Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein: „Der Infektionsverdacht ist ein Phänomen, das wir erst seit dem 3. September so häufig erleben. Das gab es vor diesem Tag so nicht.“ Kürzlich sei sogar ein ungewöhnlicher Brotkäferbefall gemeldet worden. „Für das neue Zeitsystem haben differenziert herausgearbeitet, wer wirklich wieviel Zeit benötigt, um wieder einsatzbereit zu sein“, so Kirstein weiter. Bislang gab es sechs Gründe für eine „befristete Außerdienststellung“, jetzt seien es 19.


    Für die Übergabe eines Patienten im Krankenhaus seien 30 Minuten eingeplant. Der Feuerwehr-Sprecher: „Wenn das nicht ausreicht, kommen noch die 15 Minuten befristete Außerdienststellung hinzu.“ Damit die Reinigung noch optimaler laufe, habe die Behörde für jede Wache einen Hygienewagen angeschafft, der mit Reinigungsmitteln bestückt sei. „Früher gab es nur einen Eimer mit Putzlappen, der erstmal gesucht werden musste“, so Kirstein.


    Quelle Berliner Zeitung [Stand 23.09.2018]: http://www.bz-berlin.de/berlin…von-schaedlingen-befallen

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ein Kollege der Berliner Feuerwehr berichtete mir, dass anstatt der zuvor üblichen Aufbereitungszeit nun nur noch 15 Minuten für Desinfektionsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Das kneift sich aber ganz oft mit den Einwirkzeiten von Desinfektionsmitteln, wie ich finde. Auch werden die Arbeitsmaßnahmen der Desinfektion selbst nicht beachtet. Wir berechnen für einen RTW 45 Minuten Arbeitsaufwand (putzen), dann kommt die Einwirkzeit dazu und danach ggf. noch die Zeit die zum Nachwischen benötigt wird. Die Desinfektionszeiten sind daher ganz unterschiedlich, eben abhängig von der Verschmutzung bzw. von der Keimart / Infektionskrankheit. Das scheint hier nicht so zu sein. Ein wenig unterschiedlich sind jedoch die Aussagen den Kollegen zu dem was in der Zeitung zu finden ist. In der Zeitung wird ja nur von der Unzufriedenheit mit der kurzen Putz- und Aufrüstzeit gesprochen, weshalb nun der Ausweg über die Infektionskrankheiten gesucht wird (man also länger ausser Dienst sein kann).

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Frage finde ich berechtigt. Wofür gilt diese Aufbereitungszeit? Wenn es tatsächlich um den einzelnen Einsatz geht, finde ich 30 Minuten, die um 15 verlängert werden können, durchaus recht luxuriös. Wenn es sich um eine tägliche Routinedesinfektion handelt, ist es nicht zu machen.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Eure Argumente sind richtig.
    Dennoch zeigt mir bereits ein kleiner Satz auf wie wenig basisorientiert in Berlin gedacht wird:


    “ Damit die Reinigung noch optimaler laufe, habe die Behörde für jede Wache einen Hygienewagen angeschafft, der mit Reinigungsmitteln bestückt sei. „Früher gab es nur einen Eimer mit Putzlappen, der erstmal gesucht werden musste“, so Kirstein.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?