Hamm (NRW) Grüne Ratsfraktion möchte Diesel u. a. bei RD und FW abschaffen

  • Feuerwehr ihre Einsatzfahrzeuge nach aktuellem Stand nicht auf E-Mobilität umstellen


    Es geht alles. Tausche PFPN und halben Wassertank gegen Batterien und schon geht's ab.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin


  • Auch für den Threadersteller ist Wahlkampf. :pardon:


    Zum Glück hast du den Bogen zu meinem Wahlkampf gespannt, sonst könnte man das noch versehentlich neutraler sehen. Schließlich engagieren sich unglaublich viele Parteien so offen für den RD, dass man sich frei aussuchen kann, wo man sein Kreuz macht. Und die oben genannte Forderung ist aus mehreren Gründen Unfug, aber sei es drum. Weltfremd und populistisch merkwürdige Forderungen stellen, ohne den Alltag oder die Gegebenheiten zu kennen, das macht viel zu viele Stadträte aus. Aber wo soll die Kenntnis auch herkommen, wenn meine geschätzten Kollegen lieber im Forum und auf der Wache meckern, anstatt sich politisch zu engagieren. Kann und sollte eigentlich nicht sein, dass ich einer von unglaublich wenigen RDlern bin, der auf kommunaler, Landes- und Bundesebene Entscheidungsträger beraten und für den Rettungsdienst durchaus positive Dinge bewirkt habe. Und das tue ich nebenher, ehrenamtlich und in meiner Freizeit auch noch immer. Weil es nötig und wichtig ist.


    Und zum ursprünglichen Thema sei gesagt, dass man sich einfach nur mal die ganzheitlichen Bilanzen eines E-Autos angucken muss, um das bewerten zu können. Wenn ein funktionierendes Fahrzeug verschrottet wird, um ein neues Elektromobil zu kaufen, dessen Baterien oft genug nicht mit Ökostrom geladen werden, wo Unmengen an Stoffen, die wiederum unter übelsten Bedingungen aus dem Boden geholt werden, dann kann ich gerade nicht aud diesen Hype anspringen. Und ich bin durchaus ein Mensch, dem die Umwelt nicht völlig egal ist.

  • Nicht zu vergessen: Der positive Einfluss auf den Flottenverbrauch sorgt dafür, dass straffrei ein paar mehr großvolumige SUV rollen dürfen.
    Und nein: Ich bin überhaupt nicht gegen Elektrofahrzeuge, ganz im Gegenteil. Aber es gibt am Markt halt nix, was ich mir leisten will und zu meinem Fahrprofil passt.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Ich hatte tatsächlich versucht, die Sache mit etwas Realitätssinn zu betrachten.


    Realitätssinn in Verbindung mit Elektromobiliät schließt sich meiner Meinung nach derzeit fast vollständig aus.


    Hier wird ja gerade jede Sau durchs Dorf getrieben die man irgendwo finden kann. Böse Diesel. Böse Automobilhersteller. Böse Politiker. Böse Alle. Alles böse.
    Nur Elektroautos sind nicht böse. Gar nicht. Nee, die müssen auch nicht produziert werden, haben keine unglaublich umweltunfreundlichen Batterien, brauchen keinen unglaublich umweltunfreundlich erzeugten Strom um geladen zu werden und wenn sie dann mal hin sind, die tollen Batterien, dann ist das natürlich auch üüüüberhaupt gar niemals nie nicht sauteurer Sondermüll, der (wer hätte das gedacht) auch gar nicht umweltfreundlich ist.


    Egal, wichtig ist das jetzt erstmal alle "Dagegen" sind. Wogegen? Na was weiß denn ich. Hauptsache dagegen. Oder doch dafür? Aber was ist eigentlich dafür?
    Ach, ich bin verwirrt.


    Ich setz mich jetzt in meinen Diesel und fahre Eier kaufen. Leben am Limit.

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  • Dass der Rettungsdienst und die Feuerwehr ihre Einsatzfahrzeuge nach aktuellem Stand nicht auf E-Mobilität umstellen kann, wird vermutlich jedem klar sein. Aber vielleicht könnte man ja den einen oder anderen PKW, mit dem das Amt für Brand- und Katastrophenschutz unterwegs ist, durch ein E-Mobil ersetzen. Und schon hätte der Rettungsdienst auch einen Beitrag geleistet.

    In meinem Laden gibt es tatsächlich schon seit einigen jahren E-Autos für Termine des VB.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Man könnte ja der Dame auch den Tipp geben, sie solle Herrn Dobrindt mal bitten, die LKWs von den Straßen zu holen, und die Güter stattdessen per Bahn zu transportieren.

    Dazu müsste man aber die Streckeninfrastruktur der Bahn deutlich ausbauen, denn diese ist heutzutage ohnehin schon überlastet. In meinem Ort rauschen täglich 540 Züge durch auf je einem Gleis pro Fahrtrichtung. Wohl auch ein Grund, warum der ÖPNV aus der Richtung nicht weiter ausgebaut wird, obwohl dieses sinnvoll wäre. Im übrigen gibt es in der Nachbarstadt eine Bürgerinitiative gegen eine Ausweichtrasse für den Fernverkehr, damit dieser nicht durch die Stadt fahren muss. Die Dörfer drum herum finden das aber doof. Energiewandel und Süd-Link: Im Osten des Landkreises will eine Bürgerinitiative eine Verlegung der östlichen Strecke in den westlichen Teil. Und im westlichen Teil des Landkreises? Richtig, da gibt es auch eine "Dagegen"-Bürgerinitiative...


    Fazit: Wie soll man in diesem Land die Streckeninfrastruktur der Bahn ausbauen? Dazu müssten viele neue Strecken gebaut werden und auch Häuser in den Städten geopfert werden. Na, wer traut sich?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Dazu müsste man aber die Streckeninfrastruktur der Bahn deutlich ausbauen, denn diese ist heutzutage ohnehin schon überlastet. In meinem Ort rauschen täglich 540 Züge durch auf je einem Gleis pro Fahrtrichtung. Wohl auch ein Grund, warum der ÖPNV aus der Richtung nicht weiter ausgebaut wird, obwohl dieses sinnvoll wäre. Im übrigen gibt es in der Nachbarstadt eine Bürgerinitiative gegen eine Ausweichtrasse für den Fernverkehr, damit dieser nicht durch die Stadt fahren muss. Die Dörfer drum herum finden das aber doof. Energiewandel und Süd-Link: Im Osten des Landkreises will eine Bürgerinitiative eine Verlegung der östlichen Strecke in den westlichen Teil. Und im westlichen Teil des Landkreises? Richtig, da gibt es auch eine "Dagegen"-Bürgerinitiative...


    Das sind eben die direkten Folgen dieses unsäglichen Trends zu "direkter Demokratie".
    Infrastruktur-Entwicklung: ja. Aber nicht vor meiner Haustür.
    Ich fürchte, den meisten ist noch überhaupt nicht klar, was das für die Zukunft noch mit sich bringen wird.

  • 1.
    Es ist bzw. wird Wahlk(r)ampf.


    2.
    Die öffentliche Verwaltung auf Kommunal-, Landes und Bundesebene hat auch eine Vorbildfunktion.
    Ich unterstelle hier deswegen diesen abstrusen Vorstoß - der aber zumindest teilweise im Flottenmanagement mitelfristig umsetzbar ist.
    Die BOS sind aber deswegen ein sehr schlechtes Beispiel, weil hier ja Laufzeiten von 15+-Jahren als völlig normal angesehen werden.
    THW und FF'S verfügen regelmässig über Einsatzfzg, die schon Oldtimerstatus haben.


    3.
    Es ist hirnrissig mit dem Finger auf andere Sünder zu zeigen.
    (Im aktuellen Beispiel kam bisher noch kein Politiker auf die Schnapsidee, Kreuzfahrten mit einer Umweltauflage zu belasten, obwohl hier der schmutzigste Kraftstoff überhaupt verwendet wird.)

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich glaube, dass wir in Sachen Fahrzeuge und Material okölogisch nicht sehr viel Einsparpotenzial haben; zumindest sehe ich das nicht so offensichtlich als Laie.


    Aber ich könnte mir vorstellen, dass man beim Bau von Rettungswachen einiges machen könnte: Sei es der Bau der Sozialräume als Passivhaus, grüne Dächer, Solarzellen, Solarthermieanlagen, Bewegungssensoren für die Lichtschaltung, bewusste Gestaltung von Grünflächen, pflanzen von Bäumen etc. - Zusammen mit entsprechender Aufklärung und auch persönlicher Einstellung (ich mache z.B. noch eben TV aus, Licht aus und ziehe die Tür zu wenn ein Einsatz kommt, wie lüftet man richtig etc.) kann man in der Summe sicherlich was bewegen.

  • Das sind eben die direkten Folgen dieses unsäglichen Trends zu "direkter Demokratie".
    Infrastruktur-Entwicklung: ja. Aber nicht vor meiner Haustür.
    Ich fürchte, den meisten ist noch überhaupt nicht klar, was das für die Zukunft noch mit sich bringen wird.

    Wieso sollte das eine Folge von "direkter Demokratie" sein? Das ist eine Folge davon, dass politische Entscheidungen, die irgendwo weit weg, von Abgeordneten mit zum Teil zweifelhaften Interessen getroffen werden, von Teilen der Bevölkerung nicht akzeptiert werden. Ich finde es übrigens auch überhaupt nicht unsäglich, dass die Bevölkerung einer gefestigten Demokratie so langsam der Meinung ist, dass all die Mechanismen zurückgeschraubt werden können, die nach 1945 (sinnvollerweise!) eingebaut wurden, um eine Wahl des nächsten Adolfs durch die damalige Bevölkerung zu verhindern.


    Wenn die direkte Demokratie das Problem wäre, dann würden Bauvorhaben bei uns erstklassig umgesetzt, während die Schweitzer lamentieren würden. Das Gegenteil ist der Fall!

  • Hierüber lässt sich trefflich streiten, meist ohne Ergebnis und mit viel Zoff. Ich bin nicht so der Freund solche Diskussionen in einem Forum, aufgrund des statischen Verlauf (aktion und reaktion) auszutragen.

  • Zitat

    Wenn die direkte Demokratie das Problem wäre, dann würden Bauvorhaben bei uns erstklassig umgesetzt, während die Schweitzer lamentieren würden. Das Gegenteil ist der Fall!


    Zumindest hat die Schweiz die "neue Alpentransversale" ein Jahr früher fertig gestellt, als ursprünglich geplant.
    Wie weit ist man mit der dazugehörigen Strecke von Karlsruhe bis Basel ?

  • Eher mit der Route weiter südlich... die hängt auch, oder?



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  • Ich glaube, dass wir in Sachen Fahrzeuge und Material okölogisch nicht sehr viel Einsparpotenzial haben; zumindest sehe ich das nicht so offensichtlich als Laie.


    Auch wenn es hygienisch und organisatorisch sinnvoll ist, so finde ich die ganze Einmalmaterialschlacht aus Sicht des Umweltschutzes mittlerweile erschreckend. Sogar Einmal-Blutdruckmanschetten gibt es nun schon...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Auch wenn es hygienisch und organisatorisch sinnvoll ist, so finde ich die ganze Einmalmaterialschlacht aus Sicht des Umweltschutzes mittlerweile erschreckend. Sogar Einmal-Blutdruckmanschetten gibt es nun schon...


    Mal sollte aber nicht unbedingt den erhöhten Desinfektionsaufwand und die damit verbundenen Chemikalien vergessen, die dann auch wieder in die Kanalisation kommen und gefiltert werden müssen. Auch diese Mittel müssen hergestellt, verpackt und transportiert werden. Ich sage nicht, dass somit die Ökobilanz unterm Strich besser ist, aber zumindest ist es nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.


    Ich gebe dir aber insofern Recht, dass mich der Müll, der dabei produziert wird, auch stört.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Auch wenn es hygienisch und organisatorisch sinnvoll ist, so finde ich die ganze Einmalmaterialschlacht aus Sicht des Umweltschutzes mittlerweile erschreckend. Sogar Einmal-Blutdruckmanschetten gibt es nun schon...


    Da kann ich mit, wir haben neuerdings Einmal-Batteriegriffe. 8-o

  • Da ist dann eine Knopfbatterie drin.


    Metal recyceln geht ganz gut, und eine knopfbatterie belastet die Umwelt vermutlich weniger als zwei D Cell.


    Und Metalgriffe statt Plastik ist ebenfalls gut.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich finde es übrigens auch überhaupt nicht unsäglich, dass die Bevölkerung einer gefestigten Demokratie so langsam der Meinung ist, dass all die Mechanismen zurückgeschraubt werden können, die nach 1945 (sinnvollerweise!) eingebaut wurden, um eine Wahl des nächsten Adolfs durch die damalige Bevölkerung zu verhindern.


    Ja, ich finde auch, so stabile politische Verhältnisse wie heute, ohne erstarkende Parteien am politischen Rand und ohne Propaganda (heute: "Fake-News"), mit so vielen vernünftigen Bürgern, die ihre wohlabgewogenen Meinungen kundtun, mit einem breiten demokratischen Diskurs ohne Filterblasen und Niedermachen des politischen Gegners, getragen von gegenseitigem Verständnis für andere Auffassungen, hatten wir seit 1945 noch nicht.