Kosten für Rettungshubschraubereinsatz in den Alpen

  • Das LG in München entschied wg. Kosten von 8.500 € für einen RTH-Einsatz im Karwendelgebirge.


    https://www.alpin.de/home/news…Io8s_6lac0v0wvenPmHPHNgE4

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ein stolzer Preis für einen Hubschrauber-Flug. Oder bin ich da jetzt nur knauserig?

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Auf der selben Seite findet sich folgendes Zitat:


    "Eine Flugminute kostet hierzulande zwischen 60 bis 90 Euro - je nachdem in welchem Land der Unfall passiert und welche Art von Hubschrauber eingesetzt wird, können die Preise jedoch noch um ein vielfaches höher liegen. Für eine "normale" Rettungsaktion stehen dann schnell 3.500 bis 8.000 Euro auf der Rechnung."


    Da finde ich die 8.500,-- schon irgendwie obergrenzig. Aber man weiß halt nicht, wieviele km zurückgelegt wurden. Außerdem ist es Österreich, also treffen die angegebenen Kosten für die Flugminute wohl nicht zu.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Auf der selben Seite findet sich folgendes Zitat:


    "Eine Flugminute kostet hierzulande zwischen 60 bis 90 Euro - je nachdem in welchem Land der Unfall passiert und welche Art von Hubschrauber eingesetzt wird, können die Preise jedoch noch um ein vielfaches höher liegen. Für eine "normale" Rettungsaktion stehen dann schnell 3.500 bis 8.000 Euro auf der Rechnung."


    Da finde ich die 8.500,-- schon irgendwie obergrenzig. Aber man weiß halt nicht, wieviele km zurückgelegt wurden. Außerdem ist es Österreich, also treffen die angegebenen Kosten für die Flugminute wohl nicht zu.

    Im alpinen Gelände kommt dann ja schnell nochmal ein Windeneinsatz dazu, auch wenn es sich eigentlich nur um einen Taxiflug handelt.

  • Je nach Situation kommt ein Bergretter zusätzlich zum Einsatz, der auch bezahlt werden muss. Wenn es ganz dumm läuft, muss der mit einem 2. Helikopter gebracht werden. Und dann muss man sehen, dass die Helis, je nach Lagebild, umgerüstet werden müssen, was wiederum Zeit kostet.

  • Ein stolzer Preis für einen Hubschrauber-Flug. Oder bin ich da jetzt nur knauserig?

    in Deutschland wird idR nur die Flugminute (Triebwerk an bis Triebwerk aus) berechnet. Da kann man sich bei den Minuten-Preisen (die ja für RTH Einsätze im Artikel stehen) sich die Kosten etwa ausrechnen.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Meine Eltern haben ein kleines Versicherungsbüro. Auch damals, als ich da in den Ferien ausgeholfen habe mit Telefondienst, Akten sortieren und Co., haben die bei Unfallversicherungen die hierfür zuständigen "Bergungskosten" von standardmäßigen 5.000DM hoch setzt, da sie mehrfach erlebt haben, dass selbige sehr schnell aufgebraucht sein können.

    Und nein, das hatte nichts mit Geldmacherei zu tun. Aber auch damals von war Hubschrauber, Bergwacht, Rettungsdienst und Co. zusammen nicht ganz preiswert.

  • Jo, ich habe früher viel mit Pistenrettung und den österreichischen NAHs zu tun gehabt.


    ...Ich sag mal so: Es gab mal Zeiten da hat der Tiroler NAH schon mehr verdient wenn er das Triebwerk gestartet hat als der deutsche RTH im gesamten Einsatz.


    Aber irgendwie will das engste Hubschraubernetz der Welt auch erhalten werden.

  • Ein stolzer Preis für einen Hubschrauber-Flug. Oder bin ich da jetzt nur knauserig?

    Solche Preise sind nicht ungewöhnlich in der Luftrettung. Im ITH Bereich kommen schnell mal 6.000 bis 15.000 Euro zusammen. Ist eben abhängig von den Flugminuten des Rettungsmittels; also wie lang der Einsatz dauert bzw. wie weit entfernt Einsatzort und Zielort ist. Die höchste Rechnung, die ich mal zu Gesicht bekam, betrug 26.000 Euro. Rettungseinsatz auf Borkum.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Im Bereich Fläche kannst da gerne noch ne 0 dran hängen wenn es ganz weit weg geht.


    Freizeit ohne entsprechende KV kann ein teurer Spass werden.


    (Übrigens zahlen die Kassen in Österreich bei ihren Versicherten auch bei Freizeit-Sportunfall Indikation nicht - anders als in DE schaust beim Skiunfall da echt alt aus)

  • Man muss auch die Relation sehen. In Bayern werden beim bodengebundenen Notarzt schon über 1.000 € fällig. Beim RTW knapp 850 €. Da darf nach meiner laienhaften Einschätzung so ein Hubschrauber schon deutlich mehr kosten.

    Was mich wundert, warum nur die Frau zahlen musste. Ist das Date zu Fuß runter?

  • Vielleicht war er auch einfach entsprechend versichert. Oder hat seine Rechnung hingenommen.

  • Hab ich was anderes geschrieben? Ist ja auch nicht mehr als eine Versicherung.

    (BTW: Tatsächlich ist die Bergrettung Tirol aber eine der einfachsten Wege eine Versicherung zu erlangen die auch explizit unverletzt in Bergnotnot geratene Person einschließt, das ist im bundesdeutschen Raum eher unüblich,der DAV leistet dann z.B. nicht)

  • Reklame für die Tiroler Bergrettung auch aus Respekt für ihre Leistungen! Die Bilder im Anhang zeigen Aufstieg zu verunfallter Frau in Region Ginzling/Zillertal, der terristrische Transport der Patientin in Trage dauerte über 10 Stunden!

  • Das LG in München entschied wg. Kosten von 8.500 € für einen RTH-Einsatz im Karwendelgebirge.


    https://www.alpin.de/home/news…Io8s_6lac0v0wvenPmHPHNgE4

    Mittlerweile sind die Urteilgsgründe der nicht rechtskräftigen Entscheidung veröffentlicht worden: LG München I, Endurteil vom 31.07.2023 – 27 O 3674/23


    Das Verfahren ist jetzt beim OLG München unter 17 U 4445/23 anhängig.

    Vielleicht war er auch einfach entsprechend versichert. Oder hat seine Rechnung hingenommen.

    So ist es; er war offenbar Mitglied einer in der veröffentlichten Entscheidung nicht namentlich genannten Institution, die die Kosten seiner Rettung übernommen hat, aber nicht die seiner Begleiterin (einer Ärztin).

  • Aus Interesse: was bedeutet denn Punkt 3? Danke an die Juristen (oder Jura-Verständigen).

  • Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, und daher sehr einfach ausgedrückt:


    Auch wenn noch nicht rechtskräftig zur Zahlungen verpflichtet, besteht ein Titel zur Zahlung an den Gläubiger. Dieser muss aber, z.B. durch eine Bankbürgschaft bei Gericht, die Summe als Sicherheitsleistung (110%) hinterlegen bevor er vollstrecken kann. Sofern das Urteil aufgehoben wird soll somit sichergestellt werden, dass die Summe wieder zurück gehen kann.