Aktualisierung des Notarztindikationskataloges (NAIK)

  • Wenn dann in Zukunft der Calltaker die Auswahl hat

    leichte Atemnot -> Hausarzt/ KVDienst/ Gemeindenotfallsanitäter

    Atemnot -> RTW

    ausgeprägte Atemnot (mit Hinweisen was das ist) -> NA


    Dann sollte sich das in der Leitstelle abbilden lassen

  • Jein. Denn an was orientieren sich Gerichte, wenn es zu einem Schaden bzw. Klage gekommen ist?

    In der Regel an einem Fachgutachten. Und gelegentlich angeblich am gesunden Menschenverstand. Und Notrufabfragen sind ja in der Regel digital gespeichert und daher in einem Ermittlungs- oder gar Strafverfahren nachzuvollziehen. Da wird ja dann bestimmt erkennbar sein, ob zwischen ein bisschen Atembeschwerden oder schwerer Luftnot durch Nachfragen differenziert und eine entsprechende Einsatzentscheidung getroffen wurde. Wenn das nicht drin ist, kann tatsächlich meine Oma Notrufe annehmen und einfach immer alles schicken. Vielleicht noch den Löschzug, weil die Schleimhäute brennen.

  • Ich hoffe, dass Du Recht behalten wirst. Ich bin da nicht ganz so optimistisch.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich habe die Bandbreite der NA-Indikationen mit Interesse gelesen.

    Vieles davon kann in den NA-Kursen vermittelt werden.

    Einiges wird bei den mitfahrenden Einsätzen erfahren werden können.

    Inwieweit die Kliniktätigkeit einsatzstrategisches Wissen (was sich womöglich auf die medizinische Strategie auswirkt) vermittelt wage ich zu bezweifeln.


    Es ist für mich bspw. ein deutlicher Unterschied ob ich in der Klinik im Schockraum einen mit Pat. Sturz aus grosser Höhe behandle oder in derbraucht einen Baugrube mit allen Widrigkeiten.

    Da hat für mich der alte Spruch: "Ein schlechter NA benötigt einen guten NFS und ein guter NA hat einen guten NFS verdient" seine Berechtigung

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Da hat für mich der alte Spruch: "Ein schlechter NA benötigt einen guten NFS und ein guter NA hat einen guten NFS verdient" seine Berechtigung

    1. Da es den NFS noch keine 10 Jahre gibt, kann der Spruch so alt nicht sein. 2. Es gibt keine schlechten NÄ, von daher ist der Spruch ohnehin falsch.

  • Ich habe die Bandbreite der NA-Indikationen mit Interesse gelesen.

    Vieles davon kann in den NA-Kursen vermittelt werden.

    Einiges wird bei den mitfahrenden Einsätzen erfahren werden können.

    Und ich Dummerle dachte, dass die das Medizinmachen auf der Arztschule lernen. Wenn die das alles in der einen Woche Notarztkurs auf Sylt lernen sollen, isses ja klar, dass die Sanitäter das viel besser können!

  • Und ich Dummerle dachte, dass die das Medizinmachen auf der Arztschule lernen. Wenn die das alles in der einen Woche Notarztkurs auf Sylt lernen sollen, isses ja klar, dass die Sanitäter das viel besser können!

    Natürlich werden in der Arztschule und in der Klinikassistentenzeit die Grundlagen gelegt.

    Dennoch gibt es viele Dinge die dort nicht grundlegend vermittelt werden können und wo es vom Interesse des NA abhängt ob er sich bestimmtes Wissen aneignet. Das fängt bei der Intubation an, geht weiter zum i.o. Zugang und endet bei Entscheidungen zur techn. Rettung.

    Ich wage zu bezweifeln das die als Freelancer tätigen NA bspw. wirklich allesamt die Disziplin haben sich beim Dienstantritt auf der NA-Wache Hintertupf mit den regionalen Versorgungsstrukturen vertraut zu machen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
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  • Natürlich werden in der Arztschule und in der Klinikassistentenzeit die Grundlagen gelegt.

    Dennoch gibt es viele Dinge die dort nicht grundlegend vermittelt werden können und wo es vom Interesse des NA abhängt ob er sich bestimmtes Wissen aneignet. Das fängt bei der Intubation an, geht weiter zum i.o. Zugang und endet bei Entscheidungen zur techn. Rettung.

    Ich wage zu bezweifeln das die als Freelancer tätigen NA bspw. wirklich allesamt die Disziplin haben sich beim Dienstantritt auf der NA-Wache Hintertupf mit den regionalen Versorgungsstrukturen vertraut zu machen.

    Und was hat das jetzt mit diesem Thread zu tun?

  • Das fängt bei der Intubation an, geht weiter zum i.o. Zugang und endet bei Entscheidungen zur techn. Rettung.

    Ich möchte an dieser Stelle einmal kurz anmerken, dass (die techn. Rettung natürlich nicht) die genannten Punkte allesamt bereits selbst bei uns im Studium schon in Grundzügen vermittelt werden. Und da bin ich noch nicht in einem Wahlfach Notfallmedizin, sondern im curricularen Teil.


    Ich wage zu bezweifeln das die als Freelancer tätigen NA bspw. wirklich allesamt die Disziplin haben sich beim Dienstantritt auf der NA-Wache Hintertupf mit den regionalen Versorgungsstrukturen vertraut zu machen.

    Das tun Freelancer-NFS/RS leider auch oft genug nicht. Finde ich persönlich auch schade, weil es zu den Kernaufgaben gehört. Aber das hat mit alldem (wie Jörg sagte) nichts zu tun.

  • Ich möchte an dieser Stelle einmal kurz anmerken, dass (die techn. Rettung natürlich nicht) die genannten Punkte allesamt bereits selbst bei uns im Studium schon in Grundzügen vermittelt werden. Und da bin ich noch nicht in einem Wahlfach Notfallmedizin, sondern im curricularen Teil.

    Ich habe eine einfache Methode:

    Als Person die dank eines guten RD samt NA überleben konnte frage ich mich bei den entsprechenden Seminaren immer: würde ich bei dies bei diesem NA überleben?

    Leider ist die Antwort nicht immer angenehm.

    Wenn z.B. TN auch am dritten Tag keinen small-talk mit den ärztl. Kollegen pflegen und in den Fallbeispielen entweder nicht auf Informationen des Teams reagieren bzw. auch selbst nie Informationen weitergeben...dann hakt es an der Teamfähigkeit.

    Die ist im RD aber m.E. ebensowenig notwendig wie die Fähigkeit einer Narkoseeinleitung.


    Ich erlebe auch immer wieder hochmotivierte TN - und ebenso erlebe ich TN die sich bei bestimmten Dingen einfach "drücken".

    Wenn der TN seine Arztschulenzeit in Staaten mit anderen Levels absolvierte und jetzt von seinem KKH für den NA-Kurs "ausgeguckt" wurde...

    Da es keine Erfolgskontrolle gibt sondern nur die Teilnahme bescheinigt wird gibt es auch keine Handhabe.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich bezweifle grundlegend das die Kenntnis von NÄ bei allen aufgelisteten Indikationen immer vorhanden ist.

    Das mag ja bei den NFS vielleicht auch so sein - aber um die geht es ja nicht in diesem Thema.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Ich bezweifle grundlegend das die Kenntnis von NÄ bei allen aufgelisteten Indikationen immer vorhanden ist.

    Das mag ja bei den NFS vielleicht auch so sein - aber um die geht es ja nicht in diesem Thema.

    Wenn ich nicht wüsste, dass du echt bist, käme so langsam Troll-Verdacht auf.

  • Wenn der TN seine Arztschulenzeit in Staaten mit anderen Levels absolvierte und jetzt von seinem KKH für den NA-Kurs "ausgeguckt" wurde...

    Das dürfte wohl eher kein echtes Massenphänomen sein - die Anerkennung eines ausländischen Abschlusses für eine deutsche Approbation bekommt man ja nicht einfach mal so, sondern es wird durchaus die Gleichwertigkeit überprüft.

  • Und es ist ein arroganter Irrglaube, dass das deutsche Medizinstudium das obere Ende der internationalen Meßlatte ist und alles andere ein Studium zweiter Klasse.

  • Und es ist ein arroganter Irrglaube, dass das deutsche Medizinstudium das obere Ende der internationalen Meßlatte ist und alles andere ein Studium zweiter Klasse.

    Wenn ich mir die "Kolleginnen und Kollegen" aus dem Ausland in meiner bzw. benachbarten Kliniken anschaue, dann ist das sicher kein Irrglaube, sondern es darf bezweifelt werden, ob überhaupt eine medizinische Ausbildung irgendeiner Art absolviert wurde.


    Bei uns arbeiten ja nicht unbedingt die Harvard-Absolventen in großer Zahl, sondern eher diejenigen aus ärmeren Ländern. Hier hängt der Standard durchaus dem deutschen hinterher und selbst bei einem guten, steht dieser nicht allen Studierenden gleichermaßen offen.

  • Bei uns arbeiten ja nicht unbedingt die Harvard-Absolventen in großer Zahl, sondern eher diejenigen aus ärmeren Ländern. Hier hängt der Standard durchaus dem deutschen hinterher und selbst bei einem guten, steht dieser nicht allen Studierenden gleichermaßen offen.


    Hier kann ich dir endlich mal wieder zustimmen.

    Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass ein Studium im reichsten Land Europas wahrscheinlich regelmäßig besser sein wird als ein Studium in einem Entwicklungsland. Das ist jetzt vermutlich nicht das aller strengste Qualitätskriterium, aber immerhin Konsensfähig für uns. :)

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich frage mich seit längerer Zeit schon, wie diese Sprachpraxisprüfungen bei den Ärztekammern ablaufen müssen, wenn man regelmäßig mit ärztlichem Personal zu tun hat, das kaum in der Lage ist, auf basaler (left alone fachsprachlicher) Ebene auf Deutsch zu kommunizieren.

    Jüngstes Bespiel: „Gib mir Mundkugel!“, als der eingesetzte Notarzt einen Guedeltubus angereicht haben wollte…