Reform der Notfall- und Akutversorgung: Rettungsdienst und Finanzierung

  • Zweitens: Ich halte es für nicht besonders ungewöhnlich, dass man in einem Beruf, den man gewählt hat, langfristig so ungefähr immer das Gleiche macht. Bei mir ist das jedenfalls so, trotz meines Studiums. Bei meinem Hausarzt, meinem Automechatroniker und meiner Bankberaterin übrigens auch. Woher kommt die Vorstellung, dass es in jedem Beruf permanent zu evolutionären Weiterentwicklungen kommen müsste?

    Dir fehlt einfach das Growth-Mindset.

  • Dir fehlt einfach das Growth-Mindset.

    Stimmt gar nicht. Erst war ich Rettungssanitäter, dann Rettungsassistent. Nebenher hab ich studiert, und ZACK: raus aus dem System! (Wobei Ich jetzt als Schulsani gelegentlich den Hausarzt ersetze!) :evil:

  • natürlich kann der NotSan noch Philosophie studieren oder Automechatroniker werden.

    Das hilft dem System RD aber nicht dabei, seine MA im Job zu halten. Und natürlich ist eine Weiterqualifikation/ Studium nicht die einzige Möglichkeit dazu. Aber eben eine wichtige von vielen.

    Naja.. aber das muss eben auch das System wiedergeben. Mir persönlich ist auch immer schnell langweilig und ich betrachte das Leben als konstante Möglichkeit der Fort- und Weiterbildung (nicht nur in medizinischen Themen). Was läge also näher als ein Masterstudium?

    Man muss sich nur die realistische Frage stellen wie der Kosten-Nutzen Faktor aussieht. Studiere ich etwas, was mich weniger interessiert, bei Beförderung und Leitungspositionen aber vorteilhaft ist (zB MBA - extrem teuer - oder MHBA - nicht gabz so namhaft, dafür auch nicht ganz so teuer) oder etwas, dass mich interessiert (da gibt es so einiges, inkl. Notfall/Katastrophenzeug), was meinen Chef, bzw potentielle Arbeitgeber dafür um so weniger? Spartenjobs mal abgesehen.. aber ich will ja eher mehr Geld verdienen und nicht weniger ;-)

    Investieren muss man aber immer... Geld (das man nur vllt wieder rein bekommt), vor allem aber Zeit, Sozialleben und Hobbys (was noch deutlich schwieriger wieder rein zu bekommen ist, definitiv aber nie "nachzuholen"). Spannend finde ich es noch immer und ich denke ehrlich gesagt auch immer mal wider darüber nach, aber bislang überwogen die (potentiellen) Kosten.

    Das Problem ist, so objektiv betrachten das die wenigsten und schon gar nicht, wenn sie jung, dynamisch, ungebunden und mit der Jobsituation eher unzufrieden sind. Was dann im Zweifel noch mehr Unzufriedenheit und dafür auch noch Schulden (und wenn nur auf dem Stress/Sozialkonto) mündet... denn fehlende Gratifikation ("warum werde ich jetzt nicht befördert, warum darf ich nicht mehr, warum habe ich meine Traumjob nicht bekommen, warum honoriert niemand meinen Abschluss/interessiert sich keiner dafür") ist ein ganz heftiger Effektor.

    Dh ich bin nicht völlig gegen eine (partielle) Akademisierung für Sonder-/Leitungsfunktionen, aber sie sollte mit Augenmaß erfolgen und wie bereits angesprochen nicht frei und für jeden verfügbar sein. Denn daran verdienen am Ende nur die (privaten) Hochschulen... ganz sicher aber nicht der Absolvent, die Gesellschaft oder das System.

  • ernsthaft? Um was diskutieren wir hier? Es geht nicht um die 1.5 Stunden Fortbildung am Abend. Sondern um echte, mehrjährige Weiterqualifikationen.

    Ich sehe immer noch nicht, wo hier ein Verbot ausgesprochen wurde.

    Und so ganz nebenbei: Von mir aus kann auch jeder KTW doppelt "akademisch" besetzt werden. Aber Finger weg von meinen Krankenkassenbeiträgen.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Ich sehe immer noch nicht, wo hier ein Verbot ausgesprochen wurde.

    Und so ganz nebenbei: Von mir aus kann auch jeder KTW doppelt "akademisch" besetzt werden. Aber Finger weg von meinen Krankenkassenbeiträgen.

    Kein Problem, wir nehmen den RD ganz raus aus der Krankenversicherung und schlagen ihn wie in Queensland auf die Stromrechnung drauf.

    8o

  • Mir recht, ich hab ne Flatrate.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Unwahrscheinlich, die Erwerbsbiographien sehen heute nicht mehr ganz so linear aus.


    Wieso denn ohne Möglichkeiten? Wer wird denn (nur weil es für genau seinen Ausbildungsberuf kein mundgerechtes "Studium" gibt) daran gehindert, sich in irgendeiner Form weiterzubilden oder seine Qualifikation breiter aufzustellen?

    Passt nicht so ganz zum Thema, aber bei einem Radiobeitrag heute früh musste ich ein bisschen schmunzeln, weil da ein Pfleger dargelegt hat, dass er die Belastung im Job keinesfalls bis zum Rentenalter durchstehen wird und deshalb jetzt nebenbei angefangen hat, Medizin zu studieren.

    Herzlichen Glückwunsch zur dann reduzierten Arbeitsbelastung.....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Ja, das hab ich mir auch gedacht.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Na aber die Ärzte sitzen doch den ganzen Tag eh nur rum und haben keine Ahnung. Deswegen kann man als GuK das Studium auch nebenher machen. Das weiss man schließlich alles schon und muss kaum was lernen.

    Was will uns dieser Kommentar sagen?? Sehr wertvoll…

  • Na aber die Ärzte sitzen doch den ganzen Tag eh nur rum

    Das stimmt nicht. Oft liegen sie auch.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Na aber die Ärzte sitzen doch den ganzen Tag eh nur rum und haben keine Ahnung. Deswegen kann man als GuK das Studium auch nebenher machen. Das weiss man schließlich alles schon und muss kaum was lernen.

    Er darf halt nur nicht aufhören zu studieren. Zumindest das Studium kann sehr entspannt sein XD

    Und ich sag mal so.. Man kann als Arzt ja auch was patientenfernes machen. Bestimmt nicht so stressig wie GuKPfl oder Arzt in der Klinik..

  • Chefarzt in der Arbeitsmedizin. Oder Gesundheitsamt, weil da arbeitet ja eh keiner. Fast wie Lehrer und Gewerkschaftsmitglieder.


    Wollen wir mal langsam wieder zur Sache diskutieren? Danke.

    Lügen ist keine Kunst. Kunst ist, anderen die Wahrheit in einem neuen Licht zu zeigen.

  • Oder Telenotarzt. Da ist der Patient auch ganz fern, aber irgendwie ist man live dabei. Und man braucht keine Angst vor ansteckenden oder ekeligen Sachen haben. Okay, Computerviren vielleicht …


    [/genug soft-bashing]

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Meine Lebensgefährtin hat letzte Woche noch auf ihren Schrittzähler geschaut und gesagt: "In der Pflege bin ich das 3 fache gelaufen, als jetzt im ärztlichen Dienst."

    Ich denke, da ist was dran. ;)

  • Meine Lebensgefährtin hat letzte Woche noch auf ihren Schrittzähler geschaut und gesagt: "In der Pflege bin ich das 3 fache gelaufen, als jetzt im ärztlichen Dienst."

    Ich denke, da ist was dran. ;)

    Kommt natürlich auf den Bereich an, aber ja, das ist realistisch. Nur sind die Schritte mutmaßlich die wesentliche Belastung...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!